„Ich wollte zeigen, dass ich einen Thriller machen kann, der ohne eine allumfassende Moral auskommt. Der Film ist in der Tat Hitchcock-haft.“ Und ist, könnte man der Aussage Jessuas hinzufügen, auch dem Kino Henri-George Clouzots und Claude Chabrols verwandt, ohne seinem letztem von ihm anerkannten Kinofilm die Eigenständigkeit absprechen zu wollen. Auch in En toute innocence wird Jessuas ganz eigene Art sichtbar, eine ihm nicht geheure Gesellschaftsschicht – hier die der französischen Geldaristokratie – zu sezieren, ohne die Figuren zu verachten. Die Abgründe sind feiner, vor lauter „Alltäglichkeit“ kaum erkennbar. Ein verwitweter Mann, angesehen in der Gesellschaft Bordeaux‘, muss sich nach einem schweren Unfall in die Obhut seiner der Untreue überführten Schwiegertochter begeben. Auf ihrem luxuriösen Anwesen auf dem Land entwickeln sich bald gegenseitige Mordpläne.

En toute innocence
Mord-Skizzen
Frankreich 1987. R: Alain Jessua. D: Michel Serrault, Nathalie Baye, François Dunoyer, Suzanne Flon, Philippe Caroit, Sylvie Fennec, Bernard Fresson, Anna Gaylor. 92 Min. 35mm. OmeU
Filmkopie aus dem Archiv der Cinémathéque de Toulouse
Einführung: Gary Vanisian
Gezeigt in der Filmreihe
Weitere Filme der Reihe
- La vie à l’envers + Vorfilm
FilmDo., 10. Juli 2025 – 17:45 UhrKino im DFF - Jeu de massacre
FilmFr., 11. Juli 2025 – 18:00 UhrKino des DFF - Traitement de choc
FilmFr., 11. Juli 2025 – 20:30 UhrKino des DFF - Frankenstein 90
FilmSa., 12. Juli 2025 – 15:00 UhrKino des DFF - Armaguedon
FilmSa., 12. Juli 2025 – 17:30 UhrKino des DFF
Weitere Filmreihen
- Erinnern heißt Leben – Filme von Róza Berger-Fiedler
Filmreihe11. bis 14. Dezember 2025Kino des DFF - Wie lange lebt ein Mensch? Filme von Judit Elek
Filmreihe10. September bis 7. Dezember 2025Kino des DFF & Remake Frankfurter Frauen Film Tage
