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  • FILMREIHE
  • Alternative Film Archive in Belgrad – Ein Überblick von 1958 bis heute

  • 4. September bis 6. September 2024 // Festsaal im Studierendenhaus (während exf f.) & Kino im DFF

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Auf Einladung des Filmkollektiv Frankfurt e.V. gibt das Akademische Filmzentrum in Belgrad, Serbien, erstmalig in Deutschland einen Einblick in die Schätze der größten Sammlung von Avantgardefilmen im ehemaligen Jugoslawien und ihre lange und bewegte Geschichte. In Zusammenarbeit mit dem exf f. – Tage des experimentellen Films präsentiert das vom Archivkurator Ivan Velisavljević vorgestellte Programm in drei Blöcken eine Auswahl von 36 Kurzfilmen, die meisten davon feiern ihre Deutschlandpremiere. 

Ruke ljubičastih daljina // Hands of Purple Distances  (Sava Trifković, 1962)

Wir freuen uns besonders, einen der Künstler*innen der jüngeren Generation, Milan Milosavljević, in Frankfurt begrüßen zu dürfen. Seinem Werk ist ein Schwerpunkt im Programm gewidmet.

Das Akademische Filmzentrum in Belgrad wurde 1958 im damaligen sozialistischen Jugoslawien unter dem Namen Akademischer Kinoklub (Akademski kino klub) gegründet. Dank der originellen Arbeit seiner zahlreichen Film- und Videokünstler*innen wuchs es im Laufe seiner langen Geschichte zu einem der renommiertesten und meist ausgezeichneten Filmclubs in Jugoslawien. Die Filmclub-Bewegung in Jugoslawien war eine Begegnungsstätte für Filmamateure. Diese Enthusiasten loteten die Grenzen des Mediums Film aus und definierten bald das Experimental- und Avantgardekino des Landes.

1976 wurde der Akademische Kinoklub zur einer Abteilung des Studentischen Kulturzentrums der Stadt, einer staatlich finanzierten öffentlichen Einrichtung für studentische Kultur, und wurde in Akademisches Filmzentrum (AFC) umbenannt.

Bald darauf, in den späten 1970er Jahren, versammelten sich viele Avantgarde-/Experimentalfilmschaffende in Split, Kroatien, und beschlossen, sich lieber alternativ als experimentell zu nennen, geschweige denn als Amateure. Sie lehnten das Etikett des Amateurfilms unter der Schirmherrschaft und nach den Regeln der internationalen Organisation UNICA ab und entwickelten einen eigenen Begriff des alternativen Films. Einer von ihnen erklärte später: „Jeder experimentelle Film ist auch ein alternativer Film, aber nicht jeder alternative Film ist ein experimenteller Film“. Ihr Ziel war es, den Begriff sowohl auf unkonventionelle Dokumentarfilme als auch auf Spielfilme auszuweiten, die eine alternative Qualität vorwiesen. Diese blieb allerdings oft schwer definierbar und subjektiv und ist in ihrer Definition der bis heute umstritten.

1982 gründete das AFC das Alternative Filmarchiv, um ihr Film- und Videoerbe zu bewahren. Es beherbergt heute über 800 vom AFC produzierte Filme und Videos sowie über 2.000 außerhalb des AFC entstandene Filme. Im selben Jahr rief das AFC das Alternative Film/Video Festival ins Leben. Heute ist es eines der ältesten Festivals auf dem Balkan, das ausschließlich dem experimentellen und alternativen Filmschaffen gewidmet ist. 

Das AFC ist nach wie vor ein offener Raum für experimentelles Filmemachen aller Art, insbesondere für Studierende und junge Autoren*innen, für die es auch verschiedene praktische und theoretische Workshops anbietet. Zusätzlich zu den regelmäßigen monatlichen Programmen und Vorführungen veranstaltet das AFC ein Residenzprogramm für internationale Film- und Videokünstler*innen und das Filmfestival Balkanima für europäische Animationsfilme.

In drei Abschnitten bietet das Programm einen Überblick über mehr als 60 Jahre Produktion des AFC von den 1960er Jahren bis heute. Es umfasst einige der besten Filme aus dem Alternativen Filmarchiv und bemerkenswerte Beispiele der zeitgenössischen AFC-Produktion.

Kuratiert vom Archivkurator Ivan Velisavljević, Akademisches Filmzentrum

Organisiert von Svetlana Svyatskaya, Filmkollektiv Frankfurt e.V.

Eintritt

Es gelten die Kinoeintrittspreise des DFF und des exf f. – Filmtage des experimentellen Films.

Online-Tickets und weitere Infos auch auf der DFF-Website sowie an der Tageskasse des exf f.

Herzlichen Dank an:

Ivan Velisavljević (Akademski filmski centar), Björn Schmidt (exf f. – Tage des experimentellen Films) und Natascha Gikas (DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum).

In Zusammenarbeit mit:

Gefördert von:

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