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  • Erinnern heißt Leben - Werkschau Róza Berger-Fiedler

  • // Sommer 2025 // Kino des DFF

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„Viele Dokumentarfilme, die unter der Regie von Róza Berger-Fiedler in der DDR entstanden, nehmen eine Sonderstellung ein. Damit sind zunächst die Themen, Personen und Ereignisse gemeint, die die 1940 als Tochter polnischer Juden in Frankreich geborene Filmemacherin in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten gerückt hat. Sei es die Biografie des ehemaligen Leiters des „Judenreferats“ der Dresdener Gestapo, der jahrzehntelang unbemerkt in der DDR gelebt hatte – jenem Land, das sich den Antifaschismus auf die Fahnen geschrieben und stets angeprangert hatte, dass ehemalige Nazis in der Bundesrepublik Karriere machten. Oder sei es Berger-Fiedlers ausgeprägtes Interesse für jüdisches Leben in Berlin, an das sie in den Achtzigerjahren in ihrem Film über den jüdischen Friedhof in Weißensee und ihre dort beerdigte Großmutter erinnerte. Ihre Themen und Personen liegen quer zum Gros der ostdeutschen Dokumentarfilme ihrer Zeit.

Ungewöhnlich sind auch ihre Formen und Arbeitsweisen. In Berger-Fiedlers Filmen werden unterschiedliche Materialien zueinander in Beziehung gesetzt. Fotografische Aufnahmen treten neben filmische Bilder, historische neben aktuelle, Zitate aus Briefen, Akten und anderen Dokumenten neben Kommentare, welche die Filmemacherin oft selbst einspricht. Berger-Fiedlers Stimme ist in mehreren Filmen präsent. Das ist keine bloß formale Entscheidung, sondern Ausdruck einer Nähe, die das Verhältnis Berger-Fiedlers zu historischen Themen und den von ihr portraitierten Personen auszeichnet, u.a. eine erfolgreiche Hochschullehrerin, bei der Berger-Fiedler einst studiert hatte, und eine unkonventionelle Bürgermeisterin, die sich im Kreis ihrer männlichen Kollegen behauptet und für einen anderen Politikstil eintritt.“ (Zeughauskino Berlin)

Berger-Fiedlers ungewöhnliche Dokumentarfilme wurden in den letzten Jahren gelegentlich wiederaufgeführt, zuletzt Ende 2023 im Zeughauskino in Berlin, doch wurden lange nicht mehr oder zum Teil noch gar nicht in Frankfurt und Umgebung gezeigt.

Diese Reihe wird von Gary Vanisian (Filmkollektiv Frankfurt) kuratiert und organisiert.

Herzlichen Dank an:

Natascha Gikas, Andreas Beilharz (DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum), Jörg Frieß (Zeughauskino Berlin)

In Zusammenarbeit mit:

Gefördert von:

Filme der Reihe

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