Polen unter stalinistischer Herrschaft, 1953. Die junge Nonne Anna (Magdalena Cielecka) wird in ein Gefängnis gebracht, in dem ein einflussreicher Priester inhaftiert ist. Sie entdeckt, dass der Priester (Olgierd Lukaszewicz) der Mann ist, den sie einige Jahre zuvor geliebt hat. Die kommunistischen Behörden versuchen nun, sie dazu zu bringen, ihn zu bespitzeln.
Ein bedrückender Film, in dem Politik, Ideologie, Religion und Leidenschaft zusammen verhandelt werden. Repressive Sexualität, Lust am Schmerz und Gewissensfragen werden in der düsteren, fast lichtlosen Kulisse des Gefängnisses und der Kirche bildgewaltig von Kameramann Wiesław Zdort eingefangen. Pokuszenie gewann den FIPRESCI Filmkritik-Preis auf dem Filmfestival in Karlovy Vary 1996.
Der Vorfilm, Syciala, eine der ersten Regie-Arbeiten von Barbara Sass an der Filmhochschule in Łódź, war ein Interventionsfilm, der die Folgen des Kohleabbaus in Bytom zeigte: zerstörte Häuser, überflutete Gebiete, zerstörte städtische Einrichtungen wie Kirche, Stadion und Friedhof. Die Behörden wollen den Bewohnern von Bytom nicht helfen.
Hinweis, 8.11.2025: Leider wird Pokuszenie (Temptation) am Samstag um 20.30 Uhr nicht, wie bisher angekündigt, als DCP vorgeführt. Das Archiv konnte uns lediglich eine MP4-Videodatei schicken, die in Bildqualität und Auflösung dem Film nicht gerecht wird. Trotzdem zeigen wir Pokuszenie auch in dieser Version.
Temptation
Polen 1995, Regie: Barbara Sass, K: Wiesław Zdort, M: Maria Orłowska, D: Magdalena Cielecka, Olgierd Lukaszewicz. Digital (MP4), 98 Min., OmeU
Vorfilm: Syciala
Polen 1957, DCP (von 35mm), 7 Min., OmeU
Einführung: Andrzej Kaluza
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